Mein Name ist Olen Johannsen. Ich bin Freiwilliger des „Zentrums für Mission und Ökumene“ und leiste in Kooperation mit der „Amity Foundation“ in China einen 11-monatigen Freiwilligendienst im Rahmen des „weltwärts“-Programmes.
Meine Mentorin bei der Amity Foundation ist Olivia Sun Cheng:
Tel: +86 025 8326 0837
E-mail: [email protected]
Am 6. August 2013 bin ich von Berlin aus mit Lufthansa gestartet und befinde mich nun schon fast neun Monate in China. Diese Zeit ist unglaublich schnell vergangen! In meinem Zwischenbericht möchte ich meine Aufgaben und mein Arbeitsumfeld vorstellen und meine bisherigen Erfahrungen schildern.
Mein erster Aufenthalt war in Nanjing, einer größeren Stadt an der Ostküste Chinas, wo wir 14 Freiwilligen der Amity Foundation ersten Chinesisch-Unterricht erhielten und von mehreren Professoren in die chinesische Kultur und den Frontalunterricht an Chinas Schulen eingeführt wurden. Drei Wochen dauerte unsere Vorbereitung in Nanjing, dann wurde es ernst. Nach einem Flug von ca. 3000 Kilometern in Richtung Westen, in die Provinz Gansu, wurden wir in Yumen von der Verantwortlichen, Lydia, empfangen. Sie wies uns den verschiedenen Schulen zu. Seitdem unterrichte ich an der „Yumen Middle School no. 3“ Englisch in der Mittelstufe.
Gemeinsam mit Caspar, meinem Mitfreiwilligen, wohne ich auf dem Schulgelände. Jeder von uns hat ein eigenes Wohnzimmer, ein Schlafzimmer, ein Badezimmer und eine kleine Küche. Wir halten uns allerdings hauptsächlich in meiner Wohnung auf, da wir jeden Tag selbst kochen, mit frischen Zutaten vom Markt. Inzwischen sind wir sehr geübt darin und jeder hat seine Aufgaben im Haushalt. Die Schulleiter sind jedes Mal wieder erstaunt darüber, wie sehr wir auf unsere Wohnung achten und aufräumen.
Seitdem das zweite Halbjahr begonnen hat, haben wir uns vorgenommen, den Schülern mehr über die westliche Kultur zu vermitteln. Wir behandeln Themen wie unsere Erde, Kontinente und Länder. Die Schüler zeigen großes Interesse an der westlichen Kultur, vor allem als wir letzte Woche über Ostern gesprochen haben. Alle Schüler waren sehr kreativ und haben wunderschöne „Happy Easter“-Poster gemacht. Zumindest wissen sie jetzt, dass Ostereier, Schokohasen und das Auferstehen von Jesus zu dem Fest gehören.
Die Kontinente Europa und Nord Amerika haben wir schon durchgenommen. Ich fange meinen Unterricht immer mit einer Fragerunde an. Schon in den ersten Minuten sammle ich Stichwörter, die die Schüler einzeln und mit Melden auf English sagen. Meistens werden bei dem Thema „Kontinente“ Länder aufgezählt, woraufhin ich die Schüler auf bestimmte Städte, Spezialitäten oder besondere Denkmäler hinweise. Sie kennen Sehenswürdigkeiten wie den Eifelturm und den Big Ben, Spezialitäten wie Spaghetti und Fish & Chips, die Städte Berlin, Paris oder London. Je nach Klasse ist auch die Gruppenarbeit eine Option, da bei einigen Klassen die Schüler konsequent genug sind, auch untereinander Englisch zu sprechen. Einige Schüler jedoch bekommen es nicht hin, volle Sätze zu dem jeweiligen Thema zu bilden. Bei diesen Klassen bringe ich die Schüler nur durch Fragen zum Reden.
Inzwischen kann ich mich gut auf meine jeweiligen Klassen einstellen und weiß, welche Schüler gut sind und welche Klassen anstrengend sind. Wenn ich in die Klasse komme, haben die Schüler noch Pause. Ich bereite meine Präsentation auf dem Schulcomputer vor und warte bis es klingelt, damit die Kinder ihre 10 Minuten Pause genießen können. In dieser Zeit spreche ich meistens auf Englisch mit den guten Schülern, weil sie immer sehr neugierig sind.
Ab und zu betrete ich die Klasse und der Raum ist ein Chaos: Die Schüler prügeln sich, werfen mit ihren Heften, schreien sich an etc. Bei meinem Reinkommen verändert sich nichts, aber wenn die Klassenlehrerin in der Tür steht, verstummt die ganze Klasse. Ich traue mich gar nicht, sie anzugucken, da mir das auch unangenehm ist, dass ich nichts unternehme.
Manchmal komme ich aber auch in den Unterricht und die Schüler beschweren sich, wieso ich nicht schon viel früher gekommen bin, weil sie mehr lernen wollen.
Beim Unterrichten habe ich meistens die Kontrolle über die Klasse. Ein „Shhh“ und die Klasse ist vorübergehend still. Es ist oft der Klassensprecher, der einmal etwas auf Chinesisch schreit und in Sekundenschnelle sind alle verstummt. Ich finde es inzwischen sehr wichtig, dass alle Schüler mitbekommen, was ich zu sagen habe und was ich unterrichte.
Beim jetzigen Unterricht geht es mir nicht nur um die englische Sprache, sondern auch um die fremde Kultur und um den anderen Unterrichtsstil. Deswegen steht zum größten Teil mein gesprochenes Englisch nochmal in Kurzfassung auf meinen vorbereiteten Präsentationen. Oft improvisiere ich auch, da jede Klasse anders auf ein Thema reagiert, indem ich ab und zu chinesische Wörter einbringe. Somit kann jeder Schüler dem folgen, was ich erzähle.
Dadurch werden die Schüler auch mir gegenüber offener und es trauen sich mehr Schüler, etwas zu sagen. Es sind manchmal Sätze mit englischen und chinesischen Wörtern, jedoch freue ich mich jedes Mal über einen Schülerbeitrag!
Der Chinesisch-Unterricht für uns Freiwillige an der Schule findet regelmäßig statt. Inzwischen haben wir das dritte Lehrbuch durchgenommen und fangen jetzt das vierte Buch an. Jede Woche haben wir vier Stunden Unterricht mit zwei sehr netten Chinesisch-Lehrerinnen. Neben den Texten, die wir im Buch öfters durchlesen, lernen wir auch die Grammatik und das Schreiben der chinesischen Schriftzeichen. Seit dem zweiten Buch lesen wir die Texte ohne „Pinyin“ (die offizielle chinesische Romanisierung des Hochchinesischen).
Ich bringe mich inzwischen schon sehr in die chinesische Gemeinschaft ein. Meine Wochenenden sind immer voll, ich treffe sehr viele Leute, die gerne etwas mit mir machen möchten. Ich habe mittlerweile das Kino und das Schwimmbad öfters besucht. Zusätzlich zum gemeinsamen Essengehen werde ich auch zu meinen Freunden nach Hause eingeladen und wir kochen chinesische bzw. deutsche Gerichte.
Ich freue mich sehr, hier in China sein zu dürfen und genieße die Zeit mit den wunderbaren Menschen hier. Trotz meiner chinesischen Vorkenntnisse und Erfahrung mit asiatischer Kultur begegnen mir jeden Tag sowohl Herausforderungen als auch Probleme, die ich bewältigen muss. Trotzdem bin ich sehr glücklich, ein Freiwilliges Soziales Jahr mit „weltwärts“ und dem „Zentrum für Mission und Ökumene“ hier in China absolvieren zu dürfen und bin all meinen Unterstützern zutiefst dankbar für diese einmalige Erfahrung!
Meine Mentorin bei der Amity Foundation ist Olivia Sun Cheng:
Tel: +86 025 8326 0837
E-mail: [email protected]
Am 6. August 2013 bin ich von Berlin aus mit Lufthansa gestartet und befinde mich nun schon fast neun Monate in China. Diese Zeit ist unglaublich schnell vergangen! In meinem Zwischenbericht möchte ich meine Aufgaben und mein Arbeitsumfeld vorstellen und meine bisherigen Erfahrungen schildern.
Mein erster Aufenthalt war in Nanjing, einer größeren Stadt an der Ostküste Chinas, wo wir 14 Freiwilligen der Amity Foundation ersten Chinesisch-Unterricht erhielten und von mehreren Professoren in die chinesische Kultur und den Frontalunterricht an Chinas Schulen eingeführt wurden. Drei Wochen dauerte unsere Vorbereitung in Nanjing, dann wurde es ernst. Nach einem Flug von ca. 3000 Kilometern in Richtung Westen, in die Provinz Gansu, wurden wir in Yumen von der Verantwortlichen, Lydia, empfangen. Sie wies uns den verschiedenen Schulen zu. Seitdem unterrichte ich an der „Yumen Middle School no. 3“ Englisch in der Mittelstufe.
Gemeinsam mit Caspar, meinem Mitfreiwilligen, wohne ich auf dem Schulgelände. Jeder von uns hat ein eigenes Wohnzimmer, ein Schlafzimmer, ein Badezimmer und eine kleine Küche. Wir halten uns allerdings hauptsächlich in meiner Wohnung auf, da wir jeden Tag selbst kochen, mit frischen Zutaten vom Markt. Inzwischen sind wir sehr geübt darin und jeder hat seine Aufgaben im Haushalt. Die Schulleiter sind jedes Mal wieder erstaunt darüber, wie sehr wir auf unsere Wohnung achten und aufräumen.
Seitdem das zweite Halbjahr begonnen hat, haben wir uns vorgenommen, den Schülern mehr über die westliche Kultur zu vermitteln. Wir behandeln Themen wie unsere Erde, Kontinente und Länder. Die Schüler zeigen großes Interesse an der westlichen Kultur, vor allem als wir letzte Woche über Ostern gesprochen haben. Alle Schüler waren sehr kreativ und haben wunderschöne „Happy Easter“-Poster gemacht. Zumindest wissen sie jetzt, dass Ostereier, Schokohasen und das Auferstehen von Jesus zu dem Fest gehören.
Die Kontinente Europa und Nord Amerika haben wir schon durchgenommen. Ich fange meinen Unterricht immer mit einer Fragerunde an. Schon in den ersten Minuten sammle ich Stichwörter, die die Schüler einzeln und mit Melden auf English sagen. Meistens werden bei dem Thema „Kontinente“ Länder aufgezählt, woraufhin ich die Schüler auf bestimmte Städte, Spezialitäten oder besondere Denkmäler hinweise. Sie kennen Sehenswürdigkeiten wie den Eifelturm und den Big Ben, Spezialitäten wie Spaghetti und Fish & Chips, die Städte Berlin, Paris oder London. Je nach Klasse ist auch die Gruppenarbeit eine Option, da bei einigen Klassen die Schüler konsequent genug sind, auch untereinander Englisch zu sprechen. Einige Schüler jedoch bekommen es nicht hin, volle Sätze zu dem jeweiligen Thema zu bilden. Bei diesen Klassen bringe ich die Schüler nur durch Fragen zum Reden.
Inzwischen kann ich mich gut auf meine jeweiligen Klassen einstellen und weiß, welche Schüler gut sind und welche Klassen anstrengend sind. Wenn ich in die Klasse komme, haben die Schüler noch Pause. Ich bereite meine Präsentation auf dem Schulcomputer vor und warte bis es klingelt, damit die Kinder ihre 10 Minuten Pause genießen können. In dieser Zeit spreche ich meistens auf Englisch mit den guten Schülern, weil sie immer sehr neugierig sind.
Ab und zu betrete ich die Klasse und der Raum ist ein Chaos: Die Schüler prügeln sich, werfen mit ihren Heften, schreien sich an etc. Bei meinem Reinkommen verändert sich nichts, aber wenn die Klassenlehrerin in der Tür steht, verstummt die ganze Klasse. Ich traue mich gar nicht, sie anzugucken, da mir das auch unangenehm ist, dass ich nichts unternehme.
Manchmal komme ich aber auch in den Unterricht und die Schüler beschweren sich, wieso ich nicht schon viel früher gekommen bin, weil sie mehr lernen wollen.
Beim Unterrichten habe ich meistens die Kontrolle über die Klasse. Ein „Shhh“ und die Klasse ist vorübergehend still. Es ist oft der Klassensprecher, der einmal etwas auf Chinesisch schreit und in Sekundenschnelle sind alle verstummt. Ich finde es inzwischen sehr wichtig, dass alle Schüler mitbekommen, was ich zu sagen habe und was ich unterrichte.
Beim jetzigen Unterricht geht es mir nicht nur um die englische Sprache, sondern auch um die fremde Kultur und um den anderen Unterrichtsstil. Deswegen steht zum größten Teil mein gesprochenes Englisch nochmal in Kurzfassung auf meinen vorbereiteten Präsentationen. Oft improvisiere ich auch, da jede Klasse anders auf ein Thema reagiert, indem ich ab und zu chinesische Wörter einbringe. Somit kann jeder Schüler dem folgen, was ich erzähle.
Dadurch werden die Schüler auch mir gegenüber offener und es trauen sich mehr Schüler, etwas zu sagen. Es sind manchmal Sätze mit englischen und chinesischen Wörtern, jedoch freue ich mich jedes Mal über einen Schülerbeitrag!
Der Chinesisch-Unterricht für uns Freiwillige an der Schule findet regelmäßig statt. Inzwischen haben wir das dritte Lehrbuch durchgenommen und fangen jetzt das vierte Buch an. Jede Woche haben wir vier Stunden Unterricht mit zwei sehr netten Chinesisch-Lehrerinnen. Neben den Texten, die wir im Buch öfters durchlesen, lernen wir auch die Grammatik und das Schreiben der chinesischen Schriftzeichen. Seit dem zweiten Buch lesen wir die Texte ohne „Pinyin“ (die offizielle chinesische Romanisierung des Hochchinesischen).
Ich bringe mich inzwischen schon sehr in die chinesische Gemeinschaft ein. Meine Wochenenden sind immer voll, ich treffe sehr viele Leute, die gerne etwas mit mir machen möchten. Ich habe mittlerweile das Kino und das Schwimmbad öfters besucht. Zusätzlich zum gemeinsamen Essengehen werde ich auch zu meinen Freunden nach Hause eingeladen und wir kochen chinesische bzw. deutsche Gerichte.
Ich freue mich sehr, hier in China sein zu dürfen und genieße die Zeit mit den wunderbaren Menschen hier. Trotz meiner chinesischen Vorkenntnisse und Erfahrung mit asiatischer Kultur begegnen mir jeden Tag sowohl Herausforderungen als auch Probleme, die ich bewältigen muss. Trotzdem bin ich sehr glücklich, ein Freiwilliges Soziales Jahr mit „weltwärts“ und dem „Zentrum für Mission und Ökumene“ hier in China absolvieren zu dürfen und bin all meinen Unterstützern zutiefst dankbar für diese einmalige Erfahrung!