Ich bin ein Freiwilliger des „Zentrum für Mission und Ökumene“, der in Kooperation mit der „Amity Foundation“ in China und „weltwärts“ einen Freiwilligendienst für 11 Monate leistet. Unsere Mentorin der Amity Foundation ist Olivia Sun Cheng, Tel: +86 025 8326 0837, E-mail: [email protected]
Am 6. August bin ich von Berlin aus mit Lufthansa losgeflogen und befinde mich jetzt schon fast drei Monate in China. In diesem Zwischenbericht werde ich meine bisherigen Erfahrungen, Aufgaben und das Arbeitsumfeld näher erläutern.
Mit ein Paar Komplikationen der Lufthansa in Deutschland, bin ich, mit Hongkong als Zwischenstopp, ins östliche Nanjing geflogen. Dort wurden wir von unserer Mentorin Olivia am Flughafen erwartet, die uns zu unserem Hotel auf dem Gelände der „Nanjing Normal University“ gebracht hat. Max, Miriam und ich waren die ersten Freiwilligen und waren die ersten Tage auf uns alleine gestellt. Olivia hat uns geholfen, mit einigen Chinesen Bekanntschaft zu machen, die uns die Stadt ein wenig gezeigt haben und uns bei unseren Anliegen zu unterstützen.
Weitere Freiwilligengruppe von den anderen Organisationen wie Brot-für-die-Welt, AFS etc. sind über die darauffolgenden Tage nacheinander eingetroffen . Das erste was jeder machen musste, war eine chinesische Sim- Karte zu kaufen und Geld zu wechseln bzw. abheben. Es gab an jeder Straßenecke kleine Stände mit Essen oder motorisierten Dreirädern, deren Ladefläche voller bunter Früchte war.
Nanjing ist Hauptstadt und Metropole der Provinz Jiangsu. Mit ihren fast 8 Millionen Einwohnern gab es immer jemanden, den man nach dem Weg fragen konnte und der die englische Sprache beherrscht. Schon nach einigen Tagen wussten wir alle, wie man mit der Metro fährt, wo die Einkaufsläden sind, wie man zur Kirche kommt oder wo man am besten Abends essen gehen kann.
Am Montag begann endlich unserer Chinesischkurs, der die folgenden zwei Wochen jeden Vormittag stattfand.
Da meine Chinesischkenntnisse durch die Herkunft meiner Mutter schon soweit ausgeprägt sind, dass ich mich mit den Chinesen recht gut verständigen kann, habe ich mich hauptsächlich mit dem Schreiben von chinesischen Schriftzeichen beschäftigt.
Da der Anfängerkurs auch für einige Andere auch etwas zu leicht war, weil sie sich in Deutschland schon vorbereitet haben, wurde der Kurs gesplittet in einen Anfänger- und Fortgeschritten-Kurs. Unserer Chinesischlehrer hat zwar die Lektionen im Buch befolgt, hat aber seinen Unterricht so gestaltet, dass wir am Ende mit vielen Sprachkenntnissen für das chinesische Alltagsleben ausgestattet waren.
Nachmittags haben wir zudem Einführungen in das chinesische Leben bekommen. Die zwei etwas älteren Professoren haben mit uns über politische Standpunkte in China diskutiert, wir haben uns mit der Kultur und Geschichte Chinas befasst, sind die Amity-Grundregeln durchgegangen und haben viele Sightseeing Trips in Nanjing und Umgebung gemacht. Ebenfalls haben wir uns mit unseren Aufgaben in den Einsatzorten beschäftigt und wir wurden darüber aufgeklärt, was die Amity Foundation alles macht und unterstützt: Sie bieten z.B. nicht nur in Deutschland, sondern Weltweit das „Young Teacher English Programm“ an, haben eine Amity Printing Factory, wo schon über eine Millionen Bibeln gedruckt wurden und vieles mehr.
Zum Anderen wurde uns gelehrt, wie man in China am besten Englisch unterrichtet. Uns wurden zwei Unterrichtsarten vorgeführt: Einmal ein westlich gestalteter Unterricht von Martin Scheffel, einem ehemaligen Freiwilligen, und andererseits ein Unterricht einer lokalen Englischlehrerin. Jeder von uns hatte auch die Gelegenheit, mit ca. 20 kleinen Schülern (9-13 Jahre alt) einen 45 minütigen Unterricht zu machen, der von den Amity Professoren bewertet wurde.
Ich war in Nanjing oft in der Kirche, vor allem aufgrund der Gottesdienste, da ich diese und den Chor mit meinem Klavierspiel begleitet habe. Zum anderen habe ich bei dem Anspiel „Adam & Eve“ mitgespielt, wo ich die Rolle des Adam innehatte. Dort habe ich viele nette Bekanntschaften gemacht und pflege den Kontakt noch immer. Mit vielen Studenten von der Universität habe ich auch Freundschaften geschlossen. Wir waren viel zusammen Essen, Sightseeing, Karten Spielen etc.
Die Ankunft und Unterkunft in Nanjing war gelungen. Ich habe viele neue Menschen kennengelernt, war gezwungen alle meine Chinesischkenntnisse zu verwenden und es war der perfekte Einstieg in das chinesische Leben. Die Partnerorganisation Amity hat sich gut um uns gekümmert, alle Probleme im Hotel beseitigt und uns alle nötigen Informationen zukommen lassen. Mit Fragen oder Problemen konnten wir uns jederzeit an Olivia oder Ru Hong wenden. Martin Scheffel, ein Freiwilliger auch vom ZMÖ, der an der selben Schule unterrichtet hat wie ich jetzt, hat uns außerdem die zwei Wochen begleitet.
Ende August sind wir alle zusammen nach Jiayuguan in die Provinz Gansu geflogen. Dort haben wir uns in die zwei Einsatzorte Yumen und Jiuquan getrennt. Caspar, ein Freiwilliger von Brot-für-die-Welt, und ich wurden von zwei Lehrern von unserer Schule mit dem Schulauto abgeholt und fuhren ins 2 Stunden entfernte Yumen.
Nach einem leckeren Abendessen mit dem Hauptverantwortlichen, begaben wir uns in unsere Wohnungen. Jeder von uns hat eine Wohnung, die jetzt perfekt ausgestattet ist und meiner Meinung nach fast auf deutschem Standard ist. Eine Waschmaschine, Kühlschrank, Wasserkocher, Herdplatte, volle Küchenausrüstung, ein Sofa und zwei Sessel, ein Bett, Kleiderschrank, Lampen und ein Wasserboiler für heißes Wasser beim Duschen. Ab und zu haben wir kein Strom oder kein Wasser, aber das passiert hauptsächlich an Sonntagen.
Inzwischen habe ich mich gut in Yumen eingelebt. Wir wissen, wo wir gut und günstig einkaufen können, haben viele Lehrer kennengelernt und haben diese schon oft zum Essen zu uns nach Hause eingeladen, diese wiederum auch zu ihnen nach Hause.
Insgesamt sind ca. 3000 Schüler an unserer Schule. Das Schulgelände ist von einem recht hohen Zaun umgeben und man kommt nur durch das große Eingangstor durch, das immer von einem Torwächter bewacht wird. Ich fühle mich hier in meinem Dormitory also recht sicher. Auf dem Gelände sind vier Schulgebäude. Ein Hauptgebäude, die Mensa, zwei Schlafhäuser für die Schüler und ein Haus für die Unterkünfte der Lehrer mit Ladenzeile. Etwa 2000 Schüler schlafen hier in ihren Dormitories. In den Pausen spielen die Kinder entweder Ping-Pong, Basketball auf den zahlreichen Feldern oder entspannen auf dem Schulgelände. Ein riesiger Platz ist direkt vor dem Hauptgebäude und ist hauptsächlich zum Versammeln geeignet. Dort wird jeden Montag die Flagge gehievt, Feuerlöschaktionen durchgeführt, die Vorstellung neuer Lehrer eingeleitet oder es wird getanzt! Jeden morgen um 10 Uhr tanzen 2000 Schüler entweder auf dem Versammlungsplatz oder auf dem Sportplatz verteilt, die anderen 1000 Schüler laufen Klassenweise auf dem Sportplatz im Kreis. Bei dem Tanzen, bzw. Morgengymnastik läuft Musik, jeden Tag!
Meine Aufgabe besteht schwerpunktmäßig im Unterrichten der 10 siebten und 10 achten Klassen, ingesamt etwa 1000 Schüler. Die siebten Klassen habe ich einmal die Woche 45 Minuten lang, die achten Klassen jeweils alle zwei Wochen nur 20 Minuten. Der Unterrichtsplan für dieses Semester habe ich mit Caspar bereits geplant, da wir parallel die gleichen Themen haben, jeder bereitet aber eine andere Art von Unterricht vor. Wir unterrichten einfache Themen wie „Colours, Clothes, Money, Shopping“ etc.
Jede Woche haben wir 4 Stunden Chinesischunterricht. Ich habe mir das Chinesisch-Lernbuch „New practical Chinese Reader“ gekauft, um dieses mit Caspar und der Lehrerin zusammen durchzuarbeiten. Ich konzentriere mich hauptsächlich auf das Lesen und Schreiben, ansonsten komme ich gut mit der Sprache zurecht.
Im teacher’s office haben wir geregelte Arbeitszeiten und müssen uns, wenn wir kein Unterricht haben, zwischen 8 Uhr und 18 Uhr dort aufhalten. Eine dreistündige Mittagspause gibt es allerdings. In Yumen für uns verantwortlich sind Lydia und Mr. Yuan. Lydia ist eine Englischlehrerin und versorgt uns immer mit den nötigen Informationen.
Wenn wir Hilfe brauchen oder etwas in unserer Wohnung kaputt ist, dann ist sie unsere Ansprechpartnerin und organisiert alles für uns. Mr. Yuan ist, soweit ich weiß, höher gestellt als Lydia und kann kein Englisch. Er ist mit uns zur Hauptstadt der Provinz Lanzhou gefahren (eine 12-stündige Nachtzugfahrt), um ein Physical Exam zu machen, damit wir eine Working- und Stayingpermit bekommen. Auch hat er mit uns in Jiuquan ein Visum für dieses Jahr beantragt.
Mit der Amity Foundation haben wir zur Zeit weniger zu tun, jedoch kommen Olivia (Amity) und Kathrin Fiedler (ZMÖ) morgen zu Besuch und besichtigen den Einsatzort.
Ich finde recht gut, dass China viele Feiertage hat und wir schon viel von China gesehen haben. Neben den umliegenden Städten war ich schon oft in Jiuquan bei den anderen Freiwilligen, Lanzhou, Xining, Ta’ersi, Qinghai Lake, Zhang Ye und Jiayuguan. Mein Eindruck von China ist schon gewaltig und ich bin echt dankbar, so viel Glück zu haben, so ein Freiwilligendienst machen zu dürfen.
Problematisch hier in diesen Gebieten Chinas ist der unterschiedliche Leistungsstand der Schüler. Einige Schüler kommen aus einem wohlhabenden Haus und ihre Englischkenntnisse sind durch den Bildungsstand der Eltern und die zusätzliche Nachhilfe relativ gut. Die Kinder, die aus einem ärmeren Haushalt kommen, sind weniger gebildet, können sich keine Nachhilfe leisten und beherrschen trotz z.T. 6 Jahre Englischunterricht die englische Sprache kaum.
Ansonsten gefällt mir meine Arbeit hier in Yumen sehr gut. Ich habe viel Kontakt zu Lehrern und Schülern hier. Auch in Jiuquan habe ich viele nette Leute kennengelernt und fahre gerne die zwei Stunden dorthinein, um Zeit mit denen zu verbringen. Ich halte nicht nur den Kontakt zu den anderen Freiwilligen von Amity aufrecht, sondern Skype ab und zu mit anderen Freiwilligen vom ZMÖ und anderen Organisationen in Indien, Argentinien, Thailand, Südafrika etc.
Am 6. August bin ich von Berlin aus mit Lufthansa losgeflogen und befinde mich jetzt schon fast drei Monate in China. In diesem Zwischenbericht werde ich meine bisherigen Erfahrungen, Aufgaben und das Arbeitsumfeld näher erläutern.
Mit ein Paar Komplikationen der Lufthansa in Deutschland, bin ich, mit Hongkong als Zwischenstopp, ins östliche Nanjing geflogen. Dort wurden wir von unserer Mentorin Olivia am Flughafen erwartet, die uns zu unserem Hotel auf dem Gelände der „Nanjing Normal University“ gebracht hat. Max, Miriam und ich waren die ersten Freiwilligen und waren die ersten Tage auf uns alleine gestellt. Olivia hat uns geholfen, mit einigen Chinesen Bekanntschaft zu machen, die uns die Stadt ein wenig gezeigt haben und uns bei unseren Anliegen zu unterstützen.
Weitere Freiwilligengruppe von den anderen Organisationen wie Brot-für-die-Welt, AFS etc. sind über die darauffolgenden Tage nacheinander eingetroffen . Das erste was jeder machen musste, war eine chinesische Sim- Karte zu kaufen und Geld zu wechseln bzw. abheben. Es gab an jeder Straßenecke kleine Stände mit Essen oder motorisierten Dreirädern, deren Ladefläche voller bunter Früchte war.
Nanjing ist Hauptstadt und Metropole der Provinz Jiangsu. Mit ihren fast 8 Millionen Einwohnern gab es immer jemanden, den man nach dem Weg fragen konnte und der die englische Sprache beherrscht. Schon nach einigen Tagen wussten wir alle, wie man mit der Metro fährt, wo die Einkaufsläden sind, wie man zur Kirche kommt oder wo man am besten Abends essen gehen kann.
Am Montag begann endlich unserer Chinesischkurs, der die folgenden zwei Wochen jeden Vormittag stattfand.
Da meine Chinesischkenntnisse durch die Herkunft meiner Mutter schon soweit ausgeprägt sind, dass ich mich mit den Chinesen recht gut verständigen kann, habe ich mich hauptsächlich mit dem Schreiben von chinesischen Schriftzeichen beschäftigt.
Da der Anfängerkurs auch für einige Andere auch etwas zu leicht war, weil sie sich in Deutschland schon vorbereitet haben, wurde der Kurs gesplittet in einen Anfänger- und Fortgeschritten-Kurs. Unserer Chinesischlehrer hat zwar die Lektionen im Buch befolgt, hat aber seinen Unterricht so gestaltet, dass wir am Ende mit vielen Sprachkenntnissen für das chinesische Alltagsleben ausgestattet waren.
Nachmittags haben wir zudem Einführungen in das chinesische Leben bekommen. Die zwei etwas älteren Professoren haben mit uns über politische Standpunkte in China diskutiert, wir haben uns mit der Kultur und Geschichte Chinas befasst, sind die Amity-Grundregeln durchgegangen und haben viele Sightseeing Trips in Nanjing und Umgebung gemacht. Ebenfalls haben wir uns mit unseren Aufgaben in den Einsatzorten beschäftigt und wir wurden darüber aufgeklärt, was die Amity Foundation alles macht und unterstützt: Sie bieten z.B. nicht nur in Deutschland, sondern Weltweit das „Young Teacher English Programm“ an, haben eine Amity Printing Factory, wo schon über eine Millionen Bibeln gedruckt wurden und vieles mehr.
Zum Anderen wurde uns gelehrt, wie man in China am besten Englisch unterrichtet. Uns wurden zwei Unterrichtsarten vorgeführt: Einmal ein westlich gestalteter Unterricht von Martin Scheffel, einem ehemaligen Freiwilligen, und andererseits ein Unterricht einer lokalen Englischlehrerin. Jeder von uns hatte auch die Gelegenheit, mit ca. 20 kleinen Schülern (9-13 Jahre alt) einen 45 minütigen Unterricht zu machen, der von den Amity Professoren bewertet wurde.
Ich war in Nanjing oft in der Kirche, vor allem aufgrund der Gottesdienste, da ich diese und den Chor mit meinem Klavierspiel begleitet habe. Zum anderen habe ich bei dem Anspiel „Adam & Eve“ mitgespielt, wo ich die Rolle des Adam innehatte. Dort habe ich viele nette Bekanntschaften gemacht und pflege den Kontakt noch immer. Mit vielen Studenten von der Universität habe ich auch Freundschaften geschlossen. Wir waren viel zusammen Essen, Sightseeing, Karten Spielen etc.
Die Ankunft und Unterkunft in Nanjing war gelungen. Ich habe viele neue Menschen kennengelernt, war gezwungen alle meine Chinesischkenntnisse zu verwenden und es war der perfekte Einstieg in das chinesische Leben. Die Partnerorganisation Amity hat sich gut um uns gekümmert, alle Probleme im Hotel beseitigt und uns alle nötigen Informationen zukommen lassen. Mit Fragen oder Problemen konnten wir uns jederzeit an Olivia oder Ru Hong wenden. Martin Scheffel, ein Freiwilliger auch vom ZMÖ, der an der selben Schule unterrichtet hat wie ich jetzt, hat uns außerdem die zwei Wochen begleitet.
Ende August sind wir alle zusammen nach Jiayuguan in die Provinz Gansu geflogen. Dort haben wir uns in die zwei Einsatzorte Yumen und Jiuquan getrennt. Caspar, ein Freiwilliger von Brot-für-die-Welt, und ich wurden von zwei Lehrern von unserer Schule mit dem Schulauto abgeholt und fuhren ins 2 Stunden entfernte Yumen.
Nach einem leckeren Abendessen mit dem Hauptverantwortlichen, begaben wir uns in unsere Wohnungen. Jeder von uns hat eine Wohnung, die jetzt perfekt ausgestattet ist und meiner Meinung nach fast auf deutschem Standard ist. Eine Waschmaschine, Kühlschrank, Wasserkocher, Herdplatte, volle Küchenausrüstung, ein Sofa und zwei Sessel, ein Bett, Kleiderschrank, Lampen und ein Wasserboiler für heißes Wasser beim Duschen. Ab und zu haben wir kein Strom oder kein Wasser, aber das passiert hauptsächlich an Sonntagen.
Inzwischen habe ich mich gut in Yumen eingelebt. Wir wissen, wo wir gut und günstig einkaufen können, haben viele Lehrer kennengelernt und haben diese schon oft zum Essen zu uns nach Hause eingeladen, diese wiederum auch zu ihnen nach Hause.
Insgesamt sind ca. 3000 Schüler an unserer Schule. Das Schulgelände ist von einem recht hohen Zaun umgeben und man kommt nur durch das große Eingangstor durch, das immer von einem Torwächter bewacht wird. Ich fühle mich hier in meinem Dormitory also recht sicher. Auf dem Gelände sind vier Schulgebäude. Ein Hauptgebäude, die Mensa, zwei Schlafhäuser für die Schüler und ein Haus für die Unterkünfte der Lehrer mit Ladenzeile. Etwa 2000 Schüler schlafen hier in ihren Dormitories. In den Pausen spielen die Kinder entweder Ping-Pong, Basketball auf den zahlreichen Feldern oder entspannen auf dem Schulgelände. Ein riesiger Platz ist direkt vor dem Hauptgebäude und ist hauptsächlich zum Versammeln geeignet. Dort wird jeden Montag die Flagge gehievt, Feuerlöschaktionen durchgeführt, die Vorstellung neuer Lehrer eingeleitet oder es wird getanzt! Jeden morgen um 10 Uhr tanzen 2000 Schüler entweder auf dem Versammlungsplatz oder auf dem Sportplatz verteilt, die anderen 1000 Schüler laufen Klassenweise auf dem Sportplatz im Kreis. Bei dem Tanzen, bzw. Morgengymnastik läuft Musik, jeden Tag!
Meine Aufgabe besteht schwerpunktmäßig im Unterrichten der 10 siebten und 10 achten Klassen, ingesamt etwa 1000 Schüler. Die siebten Klassen habe ich einmal die Woche 45 Minuten lang, die achten Klassen jeweils alle zwei Wochen nur 20 Minuten. Der Unterrichtsplan für dieses Semester habe ich mit Caspar bereits geplant, da wir parallel die gleichen Themen haben, jeder bereitet aber eine andere Art von Unterricht vor. Wir unterrichten einfache Themen wie „Colours, Clothes, Money, Shopping“ etc.
Jede Woche haben wir 4 Stunden Chinesischunterricht. Ich habe mir das Chinesisch-Lernbuch „New practical Chinese Reader“ gekauft, um dieses mit Caspar und der Lehrerin zusammen durchzuarbeiten. Ich konzentriere mich hauptsächlich auf das Lesen und Schreiben, ansonsten komme ich gut mit der Sprache zurecht.
Im teacher’s office haben wir geregelte Arbeitszeiten und müssen uns, wenn wir kein Unterricht haben, zwischen 8 Uhr und 18 Uhr dort aufhalten. Eine dreistündige Mittagspause gibt es allerdings. In Yumen für uns verantwortlich sind Lydia und Mr. Yuan. Lydia ist eine Englischlehrerin und versorgt uns immer mit den nötigen Informationen.
Wenn wir Hilfe brauchen oder etwas in unserer Wohnung kaputt ist, dann ist sie unsere Ansprechpartnerin und organisiert alles für uns. Mr. Yuan ist, soweit ich weiß, höher gestellt als Lydia und kann kein Englisch. Er ist mit uns zur Hauptstadt der Provinz Lanzhou gefahren (eine 12-stündige Nachtzugfahrt), um ein Physical Exam zu machen, damit wir eine Working- und Stayingpermit bekommen. Auch hat er mit uns in Jiuquan ein Visum für dieses Jahr beantragt.
Mit der Amity Foundation haben wir zur Zeit weniger zu tun, jedoch kommen Olivia (Amity) und Kathrin Fiedler (ZMÖ) morgen zu Besuch und besichtigen den Einsatzort.
Ich finde recht gut, dass China viele Feiertage hat und wir schon viel von China gesehen haben. Neben den umliegenden Städten war ich schon oft in Jiuquan bei den anderen Freiwilligen, Lanzhou, Xining, Ta’ersi, Qinghai Lake, Zhang Ye und Jiayuguan. Mein Eindruck von China ist schon gewaltig und ich bin echt dankbar, so viel Glück zu haben, so ein Freiwilligendienst machen zu dürfen.
Problematisch hier in diesen Gebieten Chinas ist der unterschiedliche Leistungsstand der Schüler. Einige Schüler kommen aus einem wohlhabenden Haus und ihre Englischkenntnisse sind durch den Bildungsstand der Eltern und die zusätzliche Nachhilfe relativ gut. Die Kinder, die aus einem ärmeren Haushalt kommen, sind weniger gebildet, können sich keine Nachhilfe leisten und beherrschen trotz z.T. 6 Jahre Englischunterricht die englische Sprache kaum.
Ansonsten gefällt mir meine Arbeit hier in Yumen sehr gut. Ich habe viel Kontakt zu Lehrern und Schülern hier. Auch in Jiuquan habe ich viele nette Leute kennengelernt und fahre gerne die zwei Stunden dorthinein, um Zeit mit denen zu verbringen. Ich halte nicht nur den Kontakt zu den anderen Freiwilligen von Amity aufrecht, sondern Skype ab und zu mit anderen Freiwilligen vom ZMÖ und anderen Organisationen in Indien, Argentinien, Thailand, Südafrika etc.