Ich bin ein Freiwilliger des „Zentrum für Mission und Ökumene“, der in Kooperation mit der „Amity Foundation“ in China und „weltwärts“ einen Freiwilligendienst für 11 Monate leistet. Unsere Mentorin der Amity Foundation ist Olivia Sun Cheng, Tel: +86 025 8326 0837, E-mail: [email protected]
Am 6. August bin ich von Berlin aus mit Lufthansa losgeflogen und befinde mich jetzt schon fast sieben Monate in China. In diesem zweiten Zwischenbericht werde ich meine bisherigen Erfahrungen, Aufgaben und das Arbeitsumfeld näher erläutern. Auch werde ich von meinem zweimonatigen Urlaub berichten.
Seit meinem letzten Zwischenbericht hat sich an meiner Schule nicht viel verändert. Den ganzen November und Dezember habe ich meinen Unterricht vorbereitet und gehalten. Es gab keine Probleme mit den Lehrern oder Schülern, jedoch merkte ich, dass die Motivation in den letzten Wochen bei den Schülern nachgelassen hat. Viele haben sich auf ihre Abschlussklausuren vorbereitet und meinen Unterricht nicht ganz mitverfolgt. Das empfand ich als große Herausforderung.
Ich habe mich aber gefreut, als wir an Weihnachten mit allen anderen Freiwilligen zusammen gefeiert haben. Es hat sich nicht ganz wie in Deutschland angefühlt, aber wir hatten gute Weihnachtsmusik und selbstgekochtes, deutsches Essen! An dem Abend besuchten wir einen chinesischen Weihnachtsgottesdienst, haben Weihnachtslieder gesungen und Geschenke ausgepackt. Hier in Gansu sind wir schon zu einer kleinen Familie zusammengewachsen, alle Freiwilligen verstehen sich super und wir hatten nicht nur ein tolles Weihnachtsfest, sondern haben auch das Neue Jahr zusammen sehr genossen.
Ab dem 28. Dezember haben wir frei bekommen, weil sich die Schüler auf ihre Klausuren vorbereiten mussten. Somit sind Caspar und ich zu einem Mitfreiwilligen nach Jiuquan gefahren und wohnten bei ihm. Mein erstes Urlaubsziel war Chengdu. Der Weg dorthin hat mich über 30 Stunden im Zug auf einer Bank gekostet. Das Highlight der Stadt waren die Pandas, die dort Zuhause sind. Außerdem sind wir den Qingcheng Shan hochgewandert, guckten uns viele historische Straßen an und sahen einen 71 Meter hohen Buddha in Leshan.
In China reist man am billigsten mit dem Zug. Somit bin ich, gemeinsam mit einigen anderen Freiwilligen zusammen, nach Lanzhou gefahren, um das von Weltwärts organisierte Seminar zu besuchen. Dort erwartete uns Martin Krieg, ein Mitarbeiter vom ZMÖ, Olivia Sun Cheng und Ru Hong, die Leiterin von der Amity Foundation. Zusammen haben wir vier Tage verbracht, in denen wir unser Projekt analysiert und reflektiert, unsere Probleme, Lebensumstände und Erfahrungen angesprochen und eigentlich eine schöne, gemeinsame Zeit hatten. Für die Freiwilligen, die viele Probleme haben, war das Seminar wahrscheinlich sehr hilfreich. Ich hatte eigentlich sehr wenig Probleme und Tiefpunkte in meinem Auslandsjahr in China und empfand das Seminar als eher entspannt. Es war schön, dass wir eine Exkursion zu den „Bingling Caves“ gemacht haben. Martin hatte die tolle Idee, für die kommenden Freiwilligen ein Video zu machen, in welchem wir unsere Eindrücke, Tips und Erfahrungen teilen konnten. Ich hoffe, bald von den kommenden Freiwilligen zu hören!
Nach dem Seminar ging das große Reisen los: Von Xi’an über Shanghai flogen Caspar und ich nach Kuala Lumpur, Malaysia. Dort wohnten wir ca. zwei einhalb Wochen bei meinem Onkel. Gemeinsam mit meiner großen Familie mütterlicherseits feierten wir das wichtigste Fest für Chinesen: Das Chinesische Neue Jahr! Ich habe mich sehr gefreut, wieder unter meinen Cousins und Cousinen zu sein und alle wiederzusehen. Auch freute ich mich sehr, da die Chinesen dort alle den Fujian-Dialekt sprechen. Am Anfang meines Auslandsjahres haben mir viele Leute gesagt, dass ich den Taiwan-Dialekt habe, man aber in Yumen viele Wörter ganz anders ausspricht und ich mich umstellen musste. Im Endeffekt versteht jeder jeden. Ich habe mir vorgenommen, bezüglich meiner Sprachkenntnisse, den HSK-Test zu machen, um mein Level in der Sprache zu testen.
Nach einem Strandurlaub auf Pangkor Island mit Caspar und meinem Cousin sind wir mit dem Bus nach Singapur gefahren und haben dort bei Verwandten gewohnt. Singapur ist eine Finanzstadt, wo zwar viele Touristen sind, aber nur, weil es viele Freizeitmöglichkeiten gibt und fast alles „Manmade“ ist. Trotzdem genossen wir noch das warme Wetter und die vielen, spaßigen Aktivitäten. Als wir nach Hongkong geflogen sind, war das Wetter miserabel und unser Guesthouse, wo wir 3 Tage gewohnt haben, sehr klein und heruntergekommen. Alles war entweder nebelig oder voller Smog. In Hongkong trafen wir auf die anderen Freiwilligen und wir haben gemeinsam Ausflüge gemacht! Am letzten Abend waren wir in einem „All you can eat & drink“ Restaurant, wofür wir nur 6 Euro bezahlt haben, für Hongkong viel zu günstig. Im nachhinein stellte sich heraus, dass das Restaurant zur Geldwäsche dient. Nach der Grenzkontrolle und Einreise nach Macao, eine von Portugal geprägte Casinostadt, sind wir mit dem Zug zurück nach Guangzhou in China gefahren
Guangzhou ist die Stadt, in der ich das unterschiedlichste Essen in so kurzer Zeit gegessen habe! Die Preise waren verglichen zu Singapur, Hongkong und Kuala Lumpur fast 4 mal günstiger, jedoch war die Stadt um einiges dreckiger und ärmer. Es waren so viele Obdachlose auf der Straße, zum Teil mit Kindern, die wir in den anderen Städten nie gesehen haben. Nachdem wir in Xi’an schlussendlich die Terrakotta Armee gesehen hatten, sind wir wieder nach Hause gefahren.
Heute morgen (26.02.2014) habe ich meinen Stundenplan für das zweite Halbjahr bekommen. Ich habe immernoch 15 Stunden die Woche und unterrichte dieselben Klassen wie im Vorjahr. Die Schüler haben ein neues Englischbuch bekommen, wonach wir unser „Oral English lesson“ aufbauen und verknüpfen. Unser Chinesischunterricht geht nächste Woche los, vier Mal die Woche je eine Stunde.
Ich habe mich sehr gefreut, heute meine Schüler wiederzusehen. Mein erster Unterricht handelte von meinem Urlaub. Die Bilder, die ich gezeigt habe, begeisterten viele, weil diese Schüler nur zu einem kleinen Teil außerhalb der Provinz Gansu waren.
Kontakt zu den Einheimischen hier in Yumen ist bei unserem Alltag schwierig, da wir in der Woche recht beschäftigt sind. In unserem Fitnesscenter, wo wir Abends sind, haben wir jedoch schon viele Chinesen kennengelernt, die mit uns die gleichen Interessen teilen. Am Wochenende fahre ich oft nach Jiuquan, eine etwa 2 Stunden mit dem Bus entfernte Stadt, weil dort 8 deutsche Amity-Freiwillige sind und ich noch mehr chinesische Freunde habe. In Jiuquan sind auch viel mehr Freizeitbeschäftigungen zu finden, da die Stadt ungefähr 10 Mal größer ist als Yumen.
Bezüglich meiner Wohnung bin ich sehr zufrieden. Alles funktioniert, heißes Wasser und die sehr gut funktionierende Heizung laufen immer. Wenn etwas kaputt ist, wird es innerhalb von zwei Tagen repariert. Auch unsere Begleiterin, Lydia, kümmert sich gut um uns. Wir können uns immer an sie wenden.
Im Gesamten bin ich in China immernoch sehr zufrieden. Die meisten Chinesen sind nett, ich verstehe mich mit allen Freiwilligen bestens und genieße jeden Tag voller neuer Erfahrungen und das Leben hier in China, als heranwachsender, eigenständiger junger Mensch.
Am 6. August bin ich von Berlin aus mit Lufthansa losgeflogen und befinde mich jetzt schon fast sieben Monate in China. In diesem zweiten Zwischenbericht werde ich meine bisherigen Erfahrungen, Aufgaben und das Arbeitsumfeld näher erläutern. Auch werde ich von meinem zweimonatigen Urlaub berichten.
Seit meinem letzten Zwischenbericht hat sich an meiner Schule nicht viel verändert. Den ganzen November und Dezember habe ich meinen Unterricht vorbereitet und gehalten. Es gab keine Probleme mit den Lehrern oder Schülern, jedoch merkte ich, dass die Motivation in den letzten Wochen bei den Schülern nachgelassen hat. Viele haben sich auf ihre Abschlussklausuren vorbereitet und meinen Unterricht nicht ganz mitverfolgt. Das empfand ich als große Herausforderung.
Ich habe mich aber gefreut, als wir an Weihnachten mit allen anderen Freiwilligen zusammen gefeiert haben. Es hat sich nicht ganz wie in Deutschland angefühlt, aber wir hatten gute Weihnachtsmusik und selbstgekochtes, deutsches Essen! An dem Abend besuchten wir einen chinesischen Weihnachtsgottesdienst, haben Weihnachtslieder gesungen und Geschenke ausgepackt. Hier in Gansu sind wir schon zu einer kleinen Familie zusammengewachsen, alle Freiwilligen verstehen sich super und wir hatten nicht nur ein tolles Weihnachtsfest, sondern haben auch das Neue Jahr zusammen sehr genossen.
Ab dem 28. Dezember haben wir frei bekommen, weil sich die Schüler auf ihre Klausuren vorbereiten mussten. Somit sind Caspar und ich zu einem Mitfreiwilligen nach Jiuquan gefahren und wohnten bei ihm. Mein erstes Urlaubsziel war Chengdu. Der Weg dorthin hat mich über 30 Stunden im Zug auf einer Bank gekostet. Das Highlight der Stadt waren die Pandas, die dort Zuhause sind. Außerdem sind wir den Qingcheng Shan hochgewandert, guckten uns viele historische Straßen an und sahen einen 71 Meter hohen Buddha in Leshan.
In China reist man am billigsten mit dem Zug. Somit bin ich, gemeinsam mit einigen anderen Freiwilligen zusammen, nach Lanzhou gefahren, um das von Weltwärts organisierte Seminar zu besuchen. Dort erwartete uns Martin Krieg, ein Mitarbeiter vom ZMÖ, Olivia Sun Cheng und Ru Hong, die Leiterin von der Amity Foundation. Zusammen haben wir vier Tage verbracht, in denen wir unser Projekt analysiert und reflektiert, unsere Probleme, Lebensumstände und Erfahrungen angesprochen und eigentlich eine schöne, gemeinsame Zeit hatten. Für die Freiwilligen, die viele Probleme haben, war das Seminar wahrscheinlich sehr hilfreich. Ich hatte eigentlich sehr wenig Probleme und Tiefpunkte in meinem Auslandsjahr in China und empfand das Seminar als eher entspannt. Es war schön, dass wir eine Exkursion zu den „Bingling Caves“ gemacht haben. Martin hatte die tolle Idee, für die kommenden Freiwilligen ein Video zu machen, in welchem wir unsere Eindrücke, Tips und Erfahrungen teilen konnten. Ich hoffe, bald von den kommenden Freiwilligen zu hören!
Nach dem Seminar ging das große Reisen los: Von Xi’an über Shanghai flogen Caspar und ich nach Kuala Lumpur, Malaysia. Dort wohnten wir ca. zwei einhalb Wochen bei meinem Onkel. Gemeinsam mit meiner großen Familie mütterlicherseits feierten wir das wichtigste Fest für Chinesen: Das Chinesische Neue Jahr! Ich habe mich sehr gefreut, wieder unter meinen Cousins und Cousinen zu sein und alle wiederzusehen. Auch freute ich mich sehr, da die Chinesen dort alle den Fujian-Dialekt sprechen. Am Anfang meines Auslandsjahres haben mir viele Leute gesagt, dass ich den Taiwan-Dialekt habe, man aber in Yumen viele Wörter ganz anders ausspricht und ich mich umstellen musste. Im Endeffekt versteht jeder jeden. Ich habe mir vorgenommen, bezüglich meiner Sprachkenntnisse, den HSK-Test zu machen, um mein Level in der Sprache zu testen.
Nach einem Strandurlaub auf Pangkor Island mit Caspar und meinem Cousin sind wir mit dem Bus nach Singapur gefahren und haben dort bei Verwandten gewohnt. Singapur ist eine Finanzstadt, wo zwar viele Touristen sind, aber nur, weil es viele Freizeitmöglichkeiten gibt und fast alles „Manmade“ ist. Trotzdem genossen wir noch das warme Wetter und die vielen, spaßigen Aktivitäten. Als wir nach Hongkong geflogen sind, war das Wetter miserabel und unser Guesthouse, wo wir 3 Tage gewohnt haben, sehr klein und heruntergekommen. Alles war entweder nebelig oder voller Smog. In Hongkong trafen wir auf die anderen Freiwilligen und wir haben gemeinsam Ausflüge gemacht! Am letzten Abend waren wir in einem „All you can eat & drink“ Restaurant, wofür wir nur 6 Euro bezahlt haben, für Hongkong viel zu günstig. Im nachhinein stellte sich heraus, dass das Restaurant zur Geldwäsche dient. Nach der Grenzkontrolle und Einreise nach Macao, eine von Portugal geprägte Casinostadt, sind wir mit dem Zug zurück nach Guangzhou in China gefahren
Guangzhou ist die Stadt, in der ich das unterschiedlichste Essen in so kurzer Zeit gegessen habe! Die Preise waren verglichen zu Singapur, Hongkong und Kuala Lumpur fast 4 mal günstiger, jedoch war die Stadt um einiges dreckiger und ärmer. Es waren so viele Obdachlose auf der Straße, zum Teil mit Kindern, die wir in den anderen Städten nie gesehen haben. Nachdem wir in Xi’an schlussendlich die Terrakotta Armee gesehen hatten, sind wir wieder nach Hause gefahren.
Heute morgen (26.02.2014) habe ich meinen Stundenplan für das zweite Halbjahr bekommen. Ich habe immernoch 15 Stunden die Woche und unterrichte dieselben Klassen wie im Vorjahr. Die Schüler haben ein neues Englischbuch bekommen, wonach wir unser „Oral English lesson“ aufbauen und verknüpfen. Unser Chinesischunterricht geht nächste Woche los, vier Mal die Woche je eine Stunde.
Ich habe mich sehr gefreut, heute meine Schüler wiederzusehen. Mein erster Unterricht handelte von meinem Urlaub. Die Bilder, die ich gezeigt habe, begeisterten viele, weil diese Schüler nur zu einem kleinen Teil außerhalb der Provinz Gansu waren.
Kontakt zu den Einheimischen hier in Yumen ist bei unserem Alltag schwierig, da wir in der Woche recht beschäftigt sind. In unserem Fitnesscenter, wo wir Abends sind, haben wir jedoch schon viele Chinesen kennengelernt, die mit uns die gleichen Interessen teilen. Am Wochenende fahre ich oft nach Jiuquan, eine etwa 2 Stunden mit dem Bus entfernte Stadt, weil dort 8 deutsche Amity-Freiwillige sind und ich noch mehr chinesische Freunde habe. In Jiuquan sind auch viel mehr Freizeitbeschäftigungen zu finden, da die Stadt ungefähr 10 Mal größer ist als Yumen.
Bezüglich meiner Wohnung bin ich sehr zufrieden. Alles funktioniert, heißes Wasser und die sehr gut funktionierende Heizung laufen immer. Wenn etwas kaputt ist, wird es innerhalb von zwei Tagen repariert. Auch unsere Begleiterin, Lydia, kümmert sich gut um uns. Wir können uns immer an sie wenden.
Im Gesamten bin ich in China immernoch sehr zufrieden. Die meisten Chinesen sind nett, ich verstehe mich mit allen Freiwilligen bestens und genieße jeden Tag voller neuer Erfahrungen und das Leben hier in China, als heranwachsender, eigenständiger junger Mensch.